Etrusco Unico – Der Adidas Ball zur WM 1990 in Italien
Die 14. Weltmeisterschaft zum zweiten Mal nach 1934 in Italien statt. Deutschland schaffte es wieder bis ins Finale, wo man nach den Finalniederlagen 1982 und 1986 dieses Mal triumphieren konnte und so zum dritten Mal Weltmeister wurde. Der Ball der WM trug den Namen Etrusco Unico.
Der Etrusco Unico – Perfektionierung des Fußballs
Der Etrusco Unico wurde wieder von Adidas hergestellt und erwies sich erneut als perfekter Spielball für eine Weltmeisterschaft. Die innere Schicht bestand aus schwarzem Polyurethan-Schaum, wodurch der Ball nun gänzlich wasserabweisend war. Eine Schicht aus Latex sorgte für die nötige Festigkeit und Stabilität, die äußere Hülle ermöglichte einen perfekten Rücksprung sowie sehr wenig Abtrieb. Sein Name und sein Design waren eine Hommage an das antike Volk der Etrusker. So waren auf dem Ball unter anderem drei etruskische Löwenköpfe auf jedem der 20 Panels zu sehen. Der Etrusco Unico wies eine derart hohe Qualität auf, dass dieser auch bei der EM in Schweden 1992 und bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona ohne jedwede Weiterentwicklung wieder zum Einsatz kam. Dies hatte es so in der Geschichte des Fußballs noch nicht gegeben.
Die WM 1990: Deutschlands Triumph
Nachdem das deutsche Nationalteam 1982 und 1986 zwei Mal im Finale gescheitert war, konnte man 1990 als erstes europäisches Team gegen ein Land aus Südamerika im Finalspiel bei einer WM siegen. Durch das Elfmetertor von Andy Brehme in der 85. Minute gewann Deutschland den dritten Weltmeisterschaftstitel seiner Geschichte.
In der Vorrunde hatte die Mannschaft von Teamchef Franz Beckenbauer nur wenig Mühe und wurde nach Siegen über Jugoslawien und die Vereinigte Arabische Emirate sowie einem Unentschieden gegen Kolumbien Gruppensieger. Im Achtelfinale traf man direkt auf WM-Mitfavorit Holland, die man jedoch mit 2:1 schlagen konnte. Auch im Viertelfinale gelang Deutschland ein knapper Sieg gegen Tschechien (1:0). Das Halbfinale gegen England konnte dagegen nicht innerhalb der regulären Spielzeit entschieden werden. Auch nach der Verlängerung stand es 1:1, wodurch beide Teams ins Elfmeterschießen mussten. Dort behielt Deutschland die Nerven und schlug die Engländer abschließend mit 4:3. Im Finale gab es zum allerersten Mal in der Geschichte der WM eine Neuauflage des letzten Finales. Wieder trafen Argentinien und Deutschland aufeinander. Argentinien spielte, wie bei der gesamten WM zuvor auch, jedoch sehr defensiv und hatte nur noch wenig von seinem Offensivgeist behalten, der sie 1986 zum Titel geführt hatte. Auch Maradona blieb weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, so dass Deutschland im Finale zahlreiche gute Torchancen herausspielte, jedoch lange ohne Torerfolg blieb. Erst kurz vor Schluss nutze Andy Brehme einen Foulelfmeter zum entscheidenden 1:0. Deutschland war nun mit 3 WM-Titeln und 3 zweiten Plätzen die erfolgreichste Fußballnation der Welt.
Italien konnte sich mit einem 2:1 Sieg über England die Bronze-Medaille sichern.
Insgesamt galt die Weltmeisterschaft in Italien als wenig spektakulär, da so wenige Tore wie nie zuvor bei einer WM fielen. Dafür gab es 16 rote Karten. Die Spiele waren häufig umkämpft und wurden mehrfach erst im Elfmeterschießen entschieden. Symptomatisch für die defensive Spielart dieser WM war die Torausbeute von Finalteilnehmer Argentinien, das in seinen 7 WM-Spielen nur 5 Tore in der regulären Spielzeit erzielte.