Questra – Der Adidas Ball zur WM 1994 in den USA
1994 fand zum allerersten Mal die Weltmeisterschaft in den USA statt. Brasilien konnte sich mit seinem genialen Sturmduo Romario/Bebeto ins Finale spielen, wo man dann im Elfmeterschießen Italien besiegte. Für Deutschland war es eine eher enttäuschende WM. Man schied im Viertelfinale gegen Bulgarien aus. Bei den Spielen kam der Questra zum Einsatz, der mit kleinen technischen Neuerungen zu den besten synthetischen Bällen gehörte.
Der Questra – Hightech für Spielgefühl
Der Questra stammte aus französischer Produktion und galt als fortschrittlicher, innovativer Ball, der auch über die Weltmeisterschaft hinaus Anwendung fand. Der ausschließlich aus synthetischen Materialien gefertigte Ball ließ bei den Spielern ein angenehmes und beliebtes Spielgefühl aufkommen, was unter anderem an der widerstandsfähigen aber gleichzeitig dennoch nachgiebigen Polyurethan-Schicht lag.
Optisch fanden sich auf dem Ball kleine stern- und planetenähnliche Abbildungen auf den hexagonalen Panels, die an die ruhmreichen Zeiten der US-amerikanischen Raumfahrt erinnern sollten. In Anlehnung daran wies der Ball den Namen Questra auf, der für die englische Phrase „Quest fort the stars“ (Griff nach den Sternen) steht.
Die WM 1994: Brasiliens vierter Titel
Brasilien spielte bei der WM in den USA stark auf. Die Vorrunde schloss man als Gruppensieger ab, im Achtelfinale musste dann Gastgeber USA dran glauben, im spannenden Viertelfinale setzte sich die Selecao mit 3:2 gegen die Niederlande durch, ehe man im Halbfinale dann auf die wieder erstarkten Schweden traf, die man knapp mit 1:0 nach Hause schickte. Brasilien konnte bis dahin alle Spiele in der regulären Spielzeit für sich entscheiden. Im Finale verzweifelte der Angriff Brasiliens jedoch an den gut stehenden Italienern, so dass es nach 120 Minuten immer noch 0:0 stand. Im Elfmeterschießen verschoss Italien gleich 3 Strafstöße, so dass Brasilien am Ende mit 3:2 gewann und den Titel holte. Zum ersten Mal in der Geschichte des Fußballs wurde ein WM-Finale erst im Elfmeterschießen entschieden.
Deutschland wurde in der Gruppe C ebenfalls Gruppensieger, schied aber überraschenderweise im Viertelfinale gegen Bulgarien mit 1:2 aus. Damit stand die deutsche Nationalelf zum ersten Mal seit 1978 nicht im WM-Finale.
Diego Maradona, der im letzten Jahrzehnt mit seinen unglaublichen Sololäufen die Fans immer wieder begeistert und Argentinien 1986 zum Titel geführt hatte, wurde im Laufe der Vorrunde positiv auf Drogen getestet und so vom Turnier ausgeschlossen. Argentinien war dieser Rückschlag deutlich anzumerken, so dass man bereits im Achtelfinale an Rumänien scheiterte (2:3).