Mr. Crack – Der Ball zur WM 1962 in Chile
Die Fußballweltmeisterschaft fand 1962 in Chile statt. Die WM gilt als ein hartes, zum Teil unfair geführtes Turnier, das Brasilien erneut für sich entscheiden konnte. Der Ball der WM trug sicherlich den originellsten Namen der Geschichte: Mr. Crack.
Mr. Crack – Origineller Name, schlechter Ball
Der Ball zur WM in Chile trug den Namen Mr. Crack. Dieser war aus echtem, gelblichem Rindsleder gefertigt und bestand aus 18 Panels. Dabei handelte es sich jedoch nicht mehr um die gewohnt länglichen Panels, sondern um achteckige Panels. Mr. Crack kam aus einer chilenischen Herstellung.
Der Ball wies jedoch qualitative Mängel auf, die den Ball nicht über das ganze Turnierverwenden ließen. So verlor Mr. Crack während der Spiele häufig an Gewicht und Farbe. Daher wurde der Ball im Laufe des Turniers durch den bereits bei der WM 1958 in Schweden eingesetzten Ball Top Star ersetzt.
Die WM 1962: Abschied von Sepp Herberger
Die WM 1962 in Chile war die 7. Fußball-Weltmeisterschaft und fand zwischen dem 30. Mai und dem 17. Juni statt. Die WM war geprägt von unfairen und harten Spielen, was sich insbesondere in der Vorrunde unter anderem auch in Schlägereien äußerte. Unvergessen dabei ist die Schlacht von Santiago, bei der sich Chile und Italien zeitweise zu offenen Schlägereien hinreißen ließen. Noch heute gilt die Partie als unfairstes Spiel der WM-Geschichte.
Darunter hatte auch Brasiliens Star Pele zu leiden, der im zweiten Spiel eine Verletzung erlitt und im weiteren Verlaufe des Turniers nicht mehr eingesetzt werden konnte. Das konnte die Elf vom Zuckerhut jedoch nicht davon abhalten, sich auch dieses Mal den Weltmeistertitel zu sichern. Im Finale schlug man die Tschechoslowakei mit 3:1 und wurde so zum zweiten Mal Weltmeister.
Deutschland konnte sich in der Gruppenphase überzeugend durchsetzen. Nach Siegen gegen die Schweiz und Chile sowie einem Unentschieden gegen Italien wurde man Gruppensieger. Im Viertelfinale war dann jedoch bereits Schluss, als man erneut nach 1954 und 1958 auf Jugoslawien traf und das Spiel mit 0:1 verlor. Damit war auch die Trainierstation von Sepp Herberger beendet, der seit Beginn der WM 1950 die deutsche Mannschaft geleitet hatte.
Auffallend war neben der Härte des Turniers sowie der erneuten Überlegenheit der Brasilianer die Dominanz osteuropäischer Nationalmannschaften. Mit Jugoslawien, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Ungarn fanden sich gleich 4 Teams aus Osteuropa im Viertelfinale.